Ein Freund bemerkte kürzlich, dass er immer Dinge vergisst, wenn es schnell gehen soll. „Es ist ganz wichtig, dass ich die Dinge in meinem eigenen Tempo tue.“ Wie wahr, einfach und bejahend diese Aussage doch ist. 

Mach alles in deinem eigenen Tempo.

Ich war 42, als ich diese Worte zum ersten Mal hörte, und es fühlte sich so befreiend an. Noch nie hatte ich darüber nachgedacht, dass ich mich mein ganzes Leben einer Geschwindigkeitsnorm unterworfen und folgendes geglaubt hatte: Schnell ist gut und langsam ist schlecht. Was für ein Unsinn, denke ich heute, und was für ein Stress. 

In unserer Gesellschaft scheint wenig Raum für die Langsamen, die Sorgfältigen, die Intuitiven, die Denker. Ich bin eine dieser Langsamen. Ich habe versucht, mich anzupassen, mich anzustrengen, aber es funktioniert einfach nicht. Ich bin fürs Detail, für Dinge in aller Ruhe tun, eins nach dem anderen… Je mehr ich mein eigenes Tempo akzeptiere und auslebe, desto mehr ruhe ich in mir und desto mehr erfahre ich, wie ich das Leben genießen kann und aus meiner inneren Stärke heraus agiere.

Für mich – bitte langsam…

Langsam

Es darf langsam sein 
Bitte sehr
Es darf langsam sein
Ich brauch nicht mehr
Schnell und flink sein
Wie der Rest
Es geht mir gut
Wenn man mich lässt
Wenn ich mein eigenes Tempo pflege
Und meine Art zu leben hege

Es darf langsam gehn
In der Tat
Es darf langsam gehn
Weil ich es mag

Stephanie Heinen